Tag 13 - Rundtour an der Elbe - 4. September 2020
Heute sollte eigentlich nach dem gestrigen Wetterbericht der sonnigste und wärmste Tag für die nächste Woche sein. Deswegen habe ich auch große Wäsche gemacht. Das Wetter hält sich aber an keine Vereinbarung und es schüttete die ganze Nacht. Meine T-Shirts hängen tropfnass an der Leine. Ich ziehe heute meinen letzten Joker und bleibe eine zweite Nacht auf dem Zeltplatz an der Elbe.
Heute Morgen soll es auf die Bastei gehen. Das ist hier die Hauptsehenswürdigkeit und ihr kennt alle Bilder von dem Wahrzeichen der sächsischen Schweiz. Da es unmittelbar nach dem Losfahren wieder von oben herunterkübelt, rette ich mich zuerst in meine Schwimmausrüstung und dann in ein Café. Selbst hier im Ort Rathen ist der Funkempfang so schlecht, dass ich keine Fotos für den Reisebericht hochladen kann.
Heute Morgen soll es auf die Bastei gehen. Das ist hier die Hauptsehenswürdigkeit und ihr kennt alle Bilder von dem Wahrzeichen der sächsischen Schweiz. Da es unmittelbar nach dem Losfahren wieder von oben herunterkübelt, rette ich mich zuerst in meine Schwimmausrüstung und dann in ein Café. Selbst hier im Ort Rathen ist der Funkempfang so schlecht, dass ich keine Fotos für den Reisebericht hochladen kann.
Die Elbe liegt träge und dümpelig im Tal und lässt sich Richtung Dresden treiben. Das ist so ungefähr auch mein Plan.
Landschaftlich war das heute ein absoluter Sahnetag. Diese bizarren Felsen über dem langgeschwungenem Elbtal mit vielerlei Wolkenkunstwerken ist einzigartig.
Wenn man auf diese Felsen bei der Bastei zu radelt, kommt man an zig Hotels vorbei, riesige Parkplätze und jede Menge Nippes und Imbiss. Aber ich finde nicht ein einziges Schild, das mir den Weg zu den Felsen zeigen würde. Ich folge dem Strom und den Massen, und komme so auch ans Ziel. Man sollte allerdings spätestens um 10:00 fertig sein, denn es wird eng auf den schmalen Stegen zwischen den Felsen.
Wenn man auf diese Felsen bei der Bastei zu radelt, kommt man an zig Hotels vorbei, riesige Parkplätze und jede Menge Nippes und Imbiss. Aber ich finde nicht ein einziges Schild, das mir den Weg zu den Felsen zeigen würde. Ich folge dem Strom und den Massen, und komme so auch ans Ziel. Man sollte allerdings spätestens um 10:00 fertig sein, denn es wird eng auf den schmalen Stegen zwischen den Felsen.
Und natürlich verfolgt mich der Regen. Da ist es für einen Moment etwas heller, entledige ich mich der Gummipelle, und kurz darauf fängt es wieder zu schütten an. Ich hatte gestern meine Wäsche auf eine Leine gehängt. Die ist jetzt wohl nasser als zu Beginn. Ich werde auf dem Campingplatz fragen, ob sie einen Trockner haben. Sonst habe ich ein Problem, denn für morgen ist wieder Regen angekündigt.
Tag 14 - Kirschnitztal - 5. September 2020
Ich habe die Wäsche vergessen. Die dünnen T-Shirts sind über Nacht fast trocken geworden, und die Schlüpper befestige ich am Lenker. Soll man ruhig sehen, dass ich so ein reinlicher Typ bin. Vergessen habe ich die Klamotage, da ich gestern Doppelkopf gelernt habe. Abends saß ich noch mit vier Berliner Kajakfahrern am Tisch. Ich hätte nicht gedacht, was für ein super Spiel das ist.
Und dann ein echtes Malheur am Morgen. Beim Zeltabbau bricht mir eine Zeltstange durch. Einfach so, ohne großes Verbiegen. Ich schleppe seit 20 Jahren eine Aluhülse mit. Zuerst etwas Klebeband um die Bruchstelle, so dass ich die Hülse kraftschlüssig drüber schieben kann. Jetzt habe ich aber keine weitere Hülse.
Und dann ein echtes Malheur am Morgen. Beim Zeltabbau bricht mir eine Zeltstange durch. Einfach so, ohne großes Verbiegen. Ich schleppe seit 20 Jahren eine Aluhülse mit. Zuerst etwas Klebeband um die Bruchstelle, so dass ich die Hülse kraftschlüssig drüber schieben kann. Jetzt habe ich aber keine weitere Hülse.
Es geht ostwärts ins Kirnitzschtztal. Da es unten im Tal aber nur die große Straße gibt, auf der man radeln kann, geht es den Berg hoch. Am oberen Ende des Tals ist die Kirnitzsch ein wildes Flüsschen, das man vor einigen 100 Jahren auf einem 700 m Abschnitt aufgestaut hat, um Holtz Stämme leichter transportieren zu können. Das will ich mir heute anschauen. Es geht auch wieder einige Kilometer durch Tschechien, weil die Grenzlinie eben etwas kurvig verläuft. Mein Zeltplatz liegt dann auf einem Bauernhof in der Lausitz.
Ich fahre die gesamt Kirnitzsch entlang bis zur Quelle in Tschechien. Ein traumhaft schönes Tal mit komfortablem Radweg. Auf der einen Seite läuft der urwaldmäßig eingewachsene Fluss, auf der anderen diese hohen Sandsteintürme. Die Flussfahrt auf dem Tourikahn durch den aufgestauten Abschnitt war auch sehr eindrucksvoll, ganz still schwebt man auf dem Wasser zwischen den hohen Felsen hindurch. Regen und Nebel gehören irgendwie zur Stimmung dazu.
Auf den 20 Kilometer in Tschechien habe ich nochmal ordentlich Internet. Ich flüchte bei heftigem Gewitter unter ein Dächle und lade geschwind den Reisebericht von gestern auf die Webseite. Für den Zeltabend im Regen lade ich noch die Süddeutsche Zeitung aufs Smartphone. Ich habe noch ein paar Kronen und investiere nochmal in eine böhmische Wurst. Eigentlich wollte ich dem Wirt alles Münzgeld geben, das ich noch hatte. Aber ich glaube, dass er für den Deutschen Touri einen Spezial Preis gemacht. Deswegen habe ich mir wenigstens genau das Rückgeld geben lassen.
Drei Kilometer vor Etappenende stehe ich vor einer Pension und bin am Hadern. Es regnet ständig und ich könnte mir ein warmes Bett gönnen. Andererseits. Es geht ums Prinzip. Ich meine, wenn das einreist. Mache ich dann nächstes Jahr Wellnessurlaub im Eventhotel? Zusammen mit meinem Über-Ich und dem Schweinehund beraten wir uns. Es geht ja jetzt nur um diese eine Nacht. Leider reicht es meinerseits nicht für ein Machtwort. Ganz im demokratischen Geiste sollte ich wenigstens die Richtlinienkompetenz haben, offensichtlich aber nicht einmal beratende Funktion, da die anderen beiden nicht mehr meinen Ausführungen zuhören. Ich verstehe, wir fahren weiter. Der Zeltplatz ist ein Bauernhof. Im Hofladen gibt's Käse, Tomaten, Schinken und eine Übernachtung. Der Platz ist perfekt. Es gibt einen Gemeinschaftsraum mit Küche und Gesellschaft. Ich lasse mich eben auch mal überzeugen und kann dann auch nachgeben.
Das Internet in Deutschland hat wieder Thrombose und ich bin wie der Fischer ohne Netz.
Das Internet in Deutschland hat wieder Thrombose und ich bin wie der Fischer ohne Netz.
Tag 15 - an der Neiße nach Görlitz - 6. September 2020
Im frühen Morgengrauen geht es durch die hübschen Dörfer der Lausitz. Die Sonne wärmt noch nicht und ich ziehe wieder alle Schichten an, die das Gepäck hergibt. Zittau ist heute auf meinem Weg das erste Städtchen und wenn man sich dem Zentrum nähert, glaubt man nicht mehr an die Wende, Mauerfall und Westmark. Hier bröckelt alles, was vor 100 Jahren mal errichtet wurde. Als Zeichen der Zivilisation steuere ich eine Aral Tankstelle an, für einen heißen Kaffee und auftauende Füße.
Zittau hat einige urige Ecken und einen großen Marktplatz. Hat mir gut gefallen. Mir gefällt eigentlich alles, was vor sich hin bröckelt.
Zittau hat einige urige Ecken und einen großen Marktplatz. Hat mir gut gefallen. Mir gefällt eigentlich alles, was vor sich hin bröckelt.
Das Navi hat Lust an Experimenten. Aus den ungewohnten Straßenschildern schließe ich, dass ich durch Polen fahre. Parallel zur Neiße geht eine kaum befahrene Schnellstraße. Auf der einen Seite sehe ich über dem Grenzfluss Deutschland, auf der anderen wollen Stacheldraht und Flatterband den Blick auf den Braunkohletagebau verhindern. In einem Industriegebiet will mich das Navi über eine Eisenbahnbrücke zurückführen. Ich bin aber kein Zug und entdecke auf dem Smartphone eine Fußgängerbrücke. Es geht auf struppigem Pfad durchs Unterholz. Die Brücke ist aber so demoliert, dass ich da nicht herüberkomme. Also 35km polnische Grauzone bis Görlitz, oder 15km zurück. Zurück. Das wird ein langer Tag.
Wenn du dir die Mrs. World anschaust, also die schönste Frau überhaupt auf der ganzen Welt. Dann denkst du sofort, dass doch die Jaqueline aus der 7b damals doch mindestens genauso diesen Preis verdient hätte. Das denkst du, weil die das erste Mädchen mit Busen gewesen ist, das dich angelächelt hat. Zumindest hat sie so verträumt geschaut in deine Richtung auf dem anderen Ende des Pausenhofs. Den Rest erledigen dann die Hormone. Jaqueline oder keine. Ihre fettigen Haare glänzen seidig im Novemberlicht und ihre Pickelchen erinnern dich an Streuselkuchen. Und jetzt der querkomplexe Gedanke zum hier und jetzt. Heute war Görlitz dran, und das ist ein Kandidat für die schönste Stadt in Deutschland. Heißt es. Nur hormonell hat sich da bei mir nichts getan. Ist halt nicht mein Typ. Zittau heute Morgen war viel schöner.